Fahrzeugsicherheit gibt es nicht zum Ramschpreis

An diese Stelle möchte ich noch auf die gemeinsame Pressemitteilung des Zentralverbandes Karosserie- und
Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF), des BVSK e.V., und des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vom 10. November hinweisen.

Forum „Schaden und Technik“ in Bonn befasst sich mit technischen und juristischen Fragen der Fahrzeuginstandsetzung nach Unfällen

Bonn. Neue Werkstoffe, Instandsetzungs- und Fahrzeugtechniken, aber auch juristische Aspekte nehmen immer mehr Einfluss auf die Instandsetzung von Fahrzeugkarosserien. Mit aktuellen Entwicklungen aus diesen Bereichen befas-sen sich die Teilnehmer des Forums „Schaden und Technik“, das am 13. No-vember 2010 bereits zum vierten Mal in Bonn stattfindet. Veranstalter des Fo-rums sind der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK), der Zentralver-band Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) und der Bundesverband der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen e.V. (BVSK).

Aus Sicht der Verbände müsse gewährleistet sein, dass insbesondere ein ge-schädigter Autofahrer nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall kompetente Hilfe sowohl in den Reparaturbetrieben als auch beim unabhängigen Kfz-Sachverständigen und qualifizierten Rechtsanwalt erhalte, so ein Verbandsspre-cher. Wegen der oftmals vielschichtigen Sachlage seien viele Kfz-Betriebe gut beraten, den Kunden das Hinzuziehen eines verkehrsrechtlich tätigen Anwalts dringend zu empfehlen. Außerdem erwarte jeder Autofahrer zu Recht, dass sein Fahrzeug nach einem Unfall kompetent instand gesetzt werde. Es müsse sowohl optisch als auch technisch einwandfrei sein und dürfe auf keinen Fall ein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr darstellen.

Aufgrund der immer komplexeren Werkstoffe und Fertigungstechniken würden an die Kfz-Betriebe steigende Anforderungen bei der Instandsetzung von Un-fallfahrzeugen gestellt. So komme dem Widerstandspunktschweißen wegen der neuen Stahlqualitäten im Karosseriebau eine besondere Bedeutung zu. Bei den Instandsetzungsmethoden lösten Kleben, Nieten und Klinschen zunehmend die herkömmlichen Fügetechniken ab. „Deshalb müssen Reparaturbetriebe in erheb-lichem Umfang in die Ausbildung der Mitarbeiter und in die Ausstattung ihrer Betriebe investieren“, so der Sprecher. Und auch die Kfz-Sachverständigen sei-en gefordert. Wer sich nicht selbst mit neuen Instandsetzungsmethoden beschäf-tige, sei nicht mehr in der Lage, an modernen Fahrzeugen einen Schaden sach-gerecht festzustellen.

In besonderer Weise gelte dies auch für den Umgang mit Hochvoltfahrzeugen. Auch wenn die Elektromobilität derzeit noch eine relativ geringe Bedeutung besitze, würden künftig viele Reparaturbetriebe mit der Instandsetzung von Hybrid-, Elektro- oder Bremsstoffzellenfahrzeugen befasst sein.

Die technisch bedingten höheren Anforderungen an die Schadenfeststellung und die Unfallschadeninstandsetzung würden in einem offensichtlichen Widerspruch zu den Bemühungen diverser Versicherer stehen, die Stundenverrechnungssätze der Kfz-Betriebe zu reduzieren. „Fahrzeugsicherheit gibt es nicht zum Ramschpreis, sie darf keinesfalls zugunsten nicht kostendeckender Partnerverträge geopfert werden“, so der Sprecher.

Denn unter dem Stichwort „Aktives Schadenmanagement“ werde nach wie vor versucht, Netzwerke so genannter Partnerwerkstätten aufzubauen, die mit  kaum auskömmlichen Stundenverrechnungssätzen arbeiten müssten, wenn sie sich für die Zusammenarbeit mit entsprechenden „Partnern“ entschieden hätten. Zuneh-mender Druck werde auch die Kfz-Sachverständigen ausgeübt. So werde häufig versucht, mit so genannten Weisungen die Unfallschadenfeststellung an den Interessen des Versicherers auszurichten.

Die ausrichtenden Verbände ZDK, ZKF und BVSK forderten daher Reparatur-betriebe und Kfz-Sachverständige auf, sich eingehend mit den neuen Techniken zu befassen. Die notwendigen Investitionen in Aus- und Fortbildung und Aus-stattung der Betriebe könnten nur bei  auskömmlichen Stundenverrechnungssät-zen gewährleistet werden und müssten miteinander korrespondieren.

Ansprechpartner:    Ulrich Köster
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
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Elmar Fuchs
Geschäftsführer BVSK e.V.
Kurfürstendamm 57
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Anette Gundlach
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